Peter Waterhouse, geboren am 24. 3. 1956 in Berlin. 1975 Abitur, danach Übersiedlung nach Wien, Studium der Germanistik und Anglistik, seit 1979 freiberuflicher Übersetzer. 1981/82 Teaching Assistant an der University of Southern California Los Angeles. 1982 Rückkehr nach Wien, 1984 Promotion mit einer Arbeit über Paul Celan, 1988/89 Arbeitsaufenthalt in Rom, 2001 bis 2002 Aufenthalt in England. Waterhouse lebt in Wien.
* 24. März 1956
von Elke Kasper und Enno Stahl
Essay
Das zentrale Thema sowohl der Lyrik als auch der Prosa von Peter Waterhouse ist die Sprache. Auffälliges Phänomen seines ersten Gedichtbandes „MENZ“ (1984) ist der Fragegestus, dem unterschiedliche Funktionen zukommen. Zum einen scheint er im Frühwerk als Medium der Identitätsfindung zu dienen. Das lyrische Ich der Gedichte ist nicht selbstgewiss, sondern fragt: „Wer spricht?“ Doch die Herstellung einer subjektiven Identität ist den Gedichten nicht möglich. Sie identifizieren vielmehr das Ich mit den Dingen, wie der zweite Zyklus „Ich: Kirsche“ deutlich macht. Waterhouse nennt es die „Hilflosigkeit gegenüber der eigenen Subjektivität“, die die Dinge reden lässt, „wie man selber spricht“. Gleichzeitig erfragt sich das Ich wie ein Kind die Welt neu, die sich von der realexistierenden in ihren paradoxen Fügungen grundsätzlich abhebt: „Wir bewegten uns spielerisch. Das erschloß / alle ...